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| Bericht |

Mindener Tageblatt

Mittwoch, 6. Mai 2015

 

Mit 100 noch lange nicht schachmatt

 

Jubilar Karl Baeumcher spielt seit 92 Jahren - und hat den Schalk in den Augen.

Von Christine Potter

 

Minden (cpt). Läufer, Springer, Turm und Bauer, Dame und König — Spielfiguren, mit denen sich Karl Baeumcher seit 92 Jahren mit Vorliebe beschäftigt. Schach lernte er mit acht Jahren von seinem Vater. Heute wird der in Schachspielerkreisen bekannte ehemalige BZA-Mitarbeiter im Senioren-Domicil „Weserland" an der Sandtrift 100 Jahre alt. Gesundheitlich geht es dem hochbetagten Senior gut, „man macht, was man kann", so das Geburtstagskind mit Schalk in den Augen. Und geistig ist er voll auf der Höhe. Wohl auch dem Schachspiel zuzuschreiben, das vom Spieler ein gutes Denkvermögen, Scharfsinn sowie Strategie und Taktik verlangt.


Noch heute erinnert er sich an die ersten Spiele mit seinem Vater. Seine Jugend verbrachte Karl Baeumcher, geboren am 6. Mai 1915, in seinem Geburtsort Pfaffendorf bei Koblenz. Nach Beendigung der Schulzeit absolvierte er eine kaufmännische Lehre und ging 1934 aus beruflichen Gründen nach Berlin zur Reichsbahn. Der Bahn ist er bis zum Rentenalter treu geblieben.


„Geheiratet habe ich in Göttingen, im Rathaus", erinnert er sich, die Reichsbahn hatte ihn dorthin versetzt. Beim Tanz lernte er seine Anna kennen. Das Paar heiratete 1939, kurz danach wurde Karl Baeumcher eingezogen. „Drei Gestellungsbefehle bekam ich, einen für die Infanterie, einen für die Artillerie, aber da ich bei den Pfadfindern schon das Morsealphabet gelernt hatte, ging ich zur Nachrichtentruppe." Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft. „Fast wäre ich nach Amerika gekommen, wie alle meine Kameraden. Aber das Schiff war schon voll, und ich wurde entlassen". Schon bald konnte er nach Göttingen zurückkehren.


1949 ging es beruflich nach Minden, da das BZA von Göttingen in die Weserstadt verlegt wurde. Bis zum Rentenalter war er als technischer Angestellter beim ehemaligen BZA Minden für den Einkauf zuständig.


Das Paar wohnte jahrelang an der Bastaustraße 14a. An der Sandtrift verbringt er nun seit 2011 seinen Lebensabend allein, denn seine Ehefrau Anna verstarb im November 2004. Kurz vor ihrem Tod erlebte das Paar noch die eiserne Hochzeit. 65 Jahre waren Anna und Karl zusammen.


Schach lässt ihn nicht los. Auch heute hat er in seinem Zimmer in der ersten Etage des Senioren Domicils ein Schachbrett aufgebaut. Wenn er nicht mit ehemaligen Vereinskollegen aus dem Schachklub 08 Minden oder aus dem Klub des Bahn-Sozialwerks ein Spielchen macht („die kommen mich immer besuchen") macht er sich mit seinem Rollator auf in, das „Weserland"-Cafe im Erdgeschoss, wo er sein Essen einnimmt. Freundlich grüßt er seine Mitbewohner, wechselt auch das eine oder andere Wort mit ihnen.


Seit Anfang der 5oer Jahre gehörte der Jubilar dem Schachklub Minden 08 an, war jahrelang Vorsitzender und auch mehrfach Vereins- und Mindener Meister sowie Jugendtrainer, und seine heutigen Mitspieler nennen ihn das Mindener Urgestein des Schachspiels. Noch im Alter von 85 Jahren wurde er Seniorenmeister bei einem Turnier in Bad Tölz. Sein letztes offenes Turnier bestritt er erst vor einigen Jahren auf Usedom. Auch dem Schachklub beim Bahn-Sozialwerk BSW gehörte Karl Baeumcher an, organisierte Turniere und war als Jugendleiter tätig.


Ein zweites Hobby war das Wandern. Von 1982 bis 1992 war er Wanderführer bei den Eisenbahnern. So wurden mehrmals pro Jahr die Wanderstiefel geschnürt. Zusammen mit seiner Ehefrau und BSW-Mitgliedern ging es in die Natur, vor allen Dingen in die Berge.


Mit seiner Familie, der Jubilar hat noch einen Sohn, der in Barsinghausen lebt, seinen Schachfreunden und vier Enkelkindern sowie vier Urenkel feiert er heute seinen 100. Geburtstag.